Namibia | Samstag, 22.6.

Von der Eningu clayhouse Lodge zur Ondecarremba Lodge, 100km

Unser letzter Ferientag ist angebrochen, wir verquatschen uns völlig mit der Inhaberin der Eningu Lodge, die gerade aus Irland zurückgekommen ist…philosophieren über die unterschiedlichen Mentalitäten, sie erklärt, warum wir gestern so im Regen stehengelassen wurden mit unserem Wunsch nach Baden im Jacuzzi…. Kein Afrikaner traut sich “bad news” zu überbringen, dann wird lieber nichts gesagt, genauso, wie sie niemals zugeben, etwas nicht zu wissen oder zu können. Die Inhaberin “Miss Bettina” versucht das den Leuten beizubringen, spricht aber von wenig bis keiner Bildung und viel “vergessen”. Sie erzählt von der grossen Liebe, die sie hier auf der Nachbarfarm gefunden hat, von ihrem Mut oder Naivität, hier die Lodge nach ihrer Scheidung und 2 Drei-Wochenaufenthalten in diesem Land gekauft zu haben, die sich wohl in heruntergekommen Zustand befand zu dieser Zeit….von einer furchtbaren Regenzeit, die die Lehmhäuser quasi wegspülte und den darauffolgenden umfassenden Renovierungsarbeiten und einer fünf monatigen Schließung …. sie sagt, dass sie ohne die Unterstützung ihres Mannes Markus, der hier aufgewachsen ist, es niemals geschafft hätte….Obwohl die Preise hier saftig sind, erwirtschaften die beiden keine Reichtümer, Reisen nach Europa finden nur hin und wieder mal statt, anders gehe es nicht….ihr Mann betreibt eine Rinderfarm und sie werfen alles zusammen…. Zwei Jungs werden noch unterstützt, beide studieren in England, auch das muss finanziert werden. Wir bleiben bis zum Mittagessen, das wir hier noch genießen, und wollen dann abreiten ins ganz ernüchternde Downgrade der Ondekarremba Lodge, um die Karre auszuräumen und unsere Koffer zu packen.

Ja, so war mal der Plan! Wir verabschieden uns und…..ja,die Karre springt nicht an…Batterie vollkommen leer! Die Vollidioten von Britz haben es nicht für nötig gehalten uns zu sagen, dass die Kühlbox auch die Motor Batterie leerzieht und nicht nur die zweite….

Jetzt ist das ja nicht so schlimm, Bettina und Markus kommen uns mit Ladekabel und Phasenprüfer bewaffnet zur Hilfe geeilt….aber was wäre denn passiert, wären wir auch nur einmal einen Tag nicht gefahren….in der Kalahari zum Beispiel, dann hätten wir ganz schön alt ausgesehen, da wo die Campsites 10 und mehr km auseinander liegen….und man nicht unbedingt zu Fuß durch den Busch gehen sollte ….Löwen ???? Büffel ?????

Wir sind sowas von sauer… Diesmal ist sicher: nie nie nie wieder Britz Windhuk!!!!

Schlussendlich sind wir in der Ondekarremba Lodge…was für ein Unterschied zum liebevoll gestaltetem Ambiente, in dem wir noch heute morgen sein durften….es riecht hier nach einem fiesen Putzmittel, es ist kalt und ungemütlich, alles ist pikobello sauber, aber so lieblos….wir packen und ich stelle fest, dass ich meine Drogen für den Rückflug verloren habe….Panik kommt auf….Scheisse !!!!!! Das heißt volle 36 Stunden Wachsein für mich…. So war das nicht gedacht….vielleicht gibt es ja auf dem Flughafen eine Apotheke…. hoffentlich!

Aber ein Gutes hat es hier: sie haben eine Wärmflasche und einen Wasserkocher hingestellt….wie geil, nach der heißen Dusche ins vorgewärmte Bett und die “Oma” an die Füße….schön!

Gute Nacht, ich muss jetzt quasi vorschlafen, sonst wird das alles wieder sooooo quälend morgen im Flieger und Zug…. Todmüde und nicht schlafen können, weil ich nicht liegen kann…..es gibt kaum was Schlimmeres!